Geschichte
Hirse ein uraltes Nahrungsmittel
Schon vor 8000 Jahren sollen Menschen aus Hirse Fladenbrot
hergestellt haben. Im Schweizer Mittelland war Hirse in der
Spätbronzezeit (1300–800 v. Chr.) ein wichtiges Sommergetreide.
Die Körner wurden zu Mehl oder Griess verarbeitet, woraus Fladenbrot hergestellt werden konnte. Aber auch als Brei oder in Eintopfgerichten war Hirse ein wichtiges Grundnahrungsmittel.
Hirse war in warm-gemässigtem Klima von Asien, Afrika und
Europa weit verbreitet. In Europa wurde sie zu Beginn der Neuzeit durch
Kartoffeln und Mais, aber auch durch ertragsreichere Brotgetreide fast ganz
verdrängt.
In Cham zeigt
der Name der Parkanlage "Hirsgarten", dass hier früher Hirse
angepflanzt wurde. Bis ins 17. Jahrhundert feierte Cham am 22. Juni den "hirstag". An diesem Tag wurde
öffentlich Hirse gekocht und als Almosen an die Armen verteilt. Die Kosten
trug die Gemeinde (das war damals die Vogtei Zug). Weil das der Zuger
Obrigkeit nicht gefiel, versuchte sie, den Chamern diesen Brauch zu
verbieten. Besonders störte die Zuger, dass dieser Tag auch Auswärtige und
Bettler anzog, die sich in Cham verköstigten. Die Chamer liessen sich nicht
beirren und hielten am Brauch fest.
Im letzten
Jahrhundert stellte die Fasnachtsgesellschaft "Hirselarius" die Hirse über 30
Jahre lang als Sujet ins Zentrum des bunten Treibens. Noch zu Beginn dieses
Jahrhunderts gab es an der Fasnacht ein Hirse-Wettkochen, Bilder dazu unter Champedia. In der heutigen Zeit, schreibt auch die "Hirsegritte" neue Geschichten.